Festzeitung 2




		AN DIE ELTERN Ein Lied soll erklingen in festlichem Kreis den Eltern an diesem Tage zu Lob und Preis. Sie scheuten vor Sorgen und Müh´n nicht zurück, den Kindern zu sichern die Zukunft und Glück. Die stets Euch geliebt in Freude und Leid, den Eltern sei unser Gedicht heut geweiht. Drum bitten wir alle in fröhlicher Rund: “ Gott halte lange die Eltern gesund! ” Und nun all ihr lieben Gäste, die Gläser zur Hand, mit funkelndem Wein gefüllt bis zum Rand, es steige zum Himmel in Jubeldem Chor ein donnerndes “ V I V A T ” den Eltern empor !

Den Schwiegermüttern

Als der Herr am siebten Tage

Mit der Schöpfung fertig war,

Überblickte er das Ganze,

Ob auch alles klipp und klar.

Plötzlich runzelte er die Stirne,

Sprach nachdenklich: “So,aha!

Hätt´beinah ich nicht geschaffen

Eine Schwiegermama!”

Und sie gingen, und sie taten

Nach des Schöpfers weisem Spruch;

Denn man findet allerorten

Schwiegermütter nun genug.

Und ein Glück ist es gewesen,

Daß der Herr sie nicht vergaß,

Weil das Ünglück, wenn sie fehlten,

Überstiege jedes Maß!

Sprach´s und schuf aus bestem Stoffe

Ein´ge Dutzend allsogleich:

Schwarze, blonde und melierte,

An Gemüt und Schönheit reich.

“Gehet hin”, sprach da der Schöpfer

Zu der Schwiegermütter Heer,

“Blühet, wachset und vermehret

Euch als wie der Sand am Meeer!

Läg`das Kindlein in der Wiege?

Säß ein Fürst auf seinem Thron?

Fehlten uns die Schwiegermütter,

Gäb´es dann`nen Schwiegersohn?

Würd´ein Heim wohl eingerichtet?

Tränken heut wir Hochzeitswein?

Küßte Bernd wohl seine Sandy?

Ohne Zweifel: “Nein!”

Darum hoch die Schwiegermütter!

Uns zum Segen sind sie da;

Wer noch ledig suche schleunigst

Eine Schwiegermama.

Aber wehe, wer voll Bosheit

Schwiegermütter reizt und neckt,

Dieser werde lebenslänglich

In ein finsteres Loch gesteckt!


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